Das grösste Glück der Pferde liegt in der Freiheit der Herde, der Freude am Laufen und am Fressen und Saufen


 

Ronja Rennmaus

 

Ein Pferd ohne gleichen. Fragt man heute meine Mutter warum sie Ronja gekauft hat, so wird sie sagen: weil sie sich lenken ließ. Lieb war sie auch, nur langsames gehen war nicht so ihre Stärke, für sie hätte man die Bezeichnung "Schritttempo" neu definieren müssen. Sie ging zwar rein theoretisch Schritt, doch ich kenne bis heute kein Pferd welches da mitgehalten hätte und in ihren letzten zwei Lebensjahren, wo sie dann doch eher geführt als geritten wurde, war jenes "Spazierengehen" das reinste Fitnessprogramm. Sie war dabei immer ruhig und entspannt, in keinster Weise nervös, das war einfach ihr Tempo.

An Ronja lernte ich das gebisslose Reiten zuerst kennen, da meine Mutter gleich zu Anfang darauf kam dass Ronja schlechte Erfahrungen gemacht hatte und Gerten und Gebisse nicht ausstehen konnte. Beim Kauf 1991 noch ein wilder Feger gewesen der nur rennen wollte, wurde sie im laufe der Jahre zu einer zuverlässigen Rennmaus die Wanderritte mit meiner Mutter liebte und auf die man jedes Kind, das nicht am Zügel zog, setzen konnte. Sie ließ alles mit sich machen, meine Brüder und ich turnten oft auf ihr rum und stellten uns auf ihren Rücken um in Vogelnester schauen zu können oder Obst von den Bäumen zu pflücken. Oder wir lagen einfach auf ihrem Rücken um uns zu entspannen.

Ich übte mit ihr mich an die Seite des Pferdes zu hängen um Gegenstände vom Boden aufzuheben, wagte ich mich zuweit runter und fiel ihr unter die Füsse blieb sie gleich stehen, egal aus welcher Gangart.

Im August 2007 gab Mamas Ronja Rennmaus, im geschätzten Alter von 32 - 40 Jahren, zu verstehen das sie bereit ist und wurde erlöst.